Warum wir erreichte Ziele feiern sollten – und was erlernte Hilflosigkeit damit zu tun hat.

Warum wir erreichte Ziele feiern sollten – und was erlernte Hilflosigkeit damit zu tun hat.

„Ja, ich kann dir schon sagen, was man verbessern könnte. Ich habe schon so oft Vorschläge gemacht. Aber es ändert sich nie etwas. Hier kann man nichts verändern. Das ist echt frustrierend.“

Kein QM-Projekt, ohne die Mitarbeiter zu befragen. Das ist mir heilig. Einfach, um zu erfahren, was gut läuft und welche Verbesserungsvorschläge die Mitarbeiter in den Ring werfen. Meine Erfahrung: Dieser Frust ist keine Seltenheit. In fast jeder Praxis klingt „erlernte Hilflosigkeit“ durch.

Stell dir eine Schale vor, in die du eine Murmel kullern lässt. Diese Murmel hat soviel Schwung, dass sie hin und her kullert. Anfangs mehr, später weniger und irgendwann bleibt sie unten liegen. Dort liegt sie dann – bei den anderen Murmeln. 

Woran liegt es denn, dass Mitarbeiter nach einem Stellenwechsel anfangs sehr engagiert sind und dieser „Macher-Spirit“ irgendwann erlischt? 

Einen Grund zeige ich dir mit diesem Artikel. Du erfährst, was du ganz einfach gegen den schleichenden Rückzug tun kannst. Und bekommst konkrete Maßnahmen an die Hand, wie sich dein Team künftig mehr für gemeinsame Ziele engagiert.

Kannst du feiern?

Gut! Feierst du auch die gemeinsam erreichten Ziele im Team? Wenn der Umbau gestemmt wurde? Wenn der angespannte Corona-Alltag mit entsprechenden Maßnahmen gut gemeistert wird? Wenn die Einarbeitung des neuen Mitarbeiters gut geklappt hat? Wenn der Steri umgebaut und die neuen Abläufe reibungslos laufen? Wenn eine Fortbildung viel Kraft gekostet hat und erfolgreich gemeistert wurde? Wenn die Anamnese und Behandlungsaufklärung zuverlässig digital umgesetzt werden? Es gibt soviele Möglichkeiten, kleine und große Erfolge zu feiern.

Kürzlich wurde in einer Praxis z.B. die QM-Einführung zelebriert. Die Zahnärztin hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben und die Leistungen ihrer Mitarbeiter gebührend honoriert. Ein Caterer brachte ganz vorzügliche Häppchen, Kuchen und sogar an die Flasche Sekt wurde gedacht. Blumen überreicht. Die kleine, ausgelassene Party kam im Team richtig gut an. 

Vielleicht denkst du dir jetzt: „Erreichte Ziele wahrzunehmen oder zu feiern ist doch banal!“. Dann  solltest du wissen, dass es inzwischen sehr viel Forschung dazu gibt, die genau das belegt:

Für die Leistungsbereitschaft ist es essentiell, selbst wahrzunehmen, dass wir durch die eigene Leistung etwas bewirken können. Wie wichtig es ist, gezielt Einfluss nehmen zu können und durch eigene Fähigkeiten etwas erfolgreich zu schaffen.

Die Rede ist von Selbstwirksamkeit. Ohne Selbstwirksamkeit wird sich kein Mitarbeiter langfristig darauf einlassen, die sogenannte Extrameile zu gehen. Sich also reinzuhängen für ein bestimmtes Ziel.

Warum resignieren dann so viele Mitarbeiter? Wieso fehlt so häufig der Antrieb, Dinge zu verbessern und auch dranzubleiben?

Dr. Markus Ebner beschreibt in seinem wunderbaren Buch „Positive Leadership“ die „erlernte Hilflosigkeit“. Martin Seligmann, ein Vorreiter in der Positiven Psychologie, führte dazu mehrere Versuche durch. Auch wenn die ersten Versuche wirklich brutal klingen, will ich hier kurz darauf eingehen und zeigen, wie „erlernte Hilflosigkeit“ zustande kommt.

Wie entsteht „erlernte Hilflosigkeit“?

Im ersten Versuch versetzte er einer Gruppe von Hunden in einem Käfig Stromschläge. Mithilfe eines Hebels konnten sie die Stromschläge beenden. Sie lernten sehr schnell. Eine andere Gruppe Hunde bekam ebenfalls Stromschläge. Allerdings hatten sie keinerlei Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun. Im nächsten Versuch sperrte man die Hunde wieder in einen Käfig und versetzte ihnen erneut Stromschläge. Sie konnten allerdings den Käfig durch einen Tunnel verlassen, um so den Stromschlägen zu entgehen. Alle Hunde der ersten Versuchsgruppe fanden den Ausweg recht schnell. Die zweite Hundegruppe blieb resigniert im Käfig liegen und bekam die Stromschläge weiterhin zu spüren.

Seligmann wiederholte den Versuch mit Studenten. Allerdings waren es hier keine Stromschläge, sondern ein 110 Dezibel lauter, unangenehmer Ton. Mithilfe einer Tastenkombination konnte die erste Gruppe den Ton beenden. Die zweite Gruppe hatte keinerlei Möglichkeiten, auf den unangenehmen Ton einzuwirken – obwohl beide Gruppen die Info hatten, den Ton in irgendeiner Weise beenden zu können.

In einem zweiten Versuch brachte man die beiden Studentengruppen in einen ähnlichen Raum. Um den Ton zu beenden, musste die Hand in einer besonderen  Weise bewegt werden. Die erste Gruppe fand rasch die Lösung. Während die zweite Gruppe, die im ersten Versuch keinerlei Einflussmöglichkeit hatte und Hilflosigkeit erlebte, meistens nicht einmal versuchte, die Situation zu ändern.

Diese und weitere Studien zeigen ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass Menschen Einfluss auf die Zielerreichung haben, um weiterhin engagiert sein zu können.

Allerdings waren ca. 1/3 der Studenten aus der zweiten Gruppe alles andere als resigniert. Sie waren durchaus erfinderisch und suchten nach einer Lösung. So ging die Studie in die nächste Runde und man fand heraus, dass das Verhalten von Menschen davon abhängt, welche Erklärung sie für Zusammenhänge haben.

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Motivation hängt davon ab, wie sich Menschen  Zusammenhänge erklären.

Der US-amerikanische Psychologe Julian B. Rotter hat in seinen Forschungen untersucht, wie Menschen Entscheidungen treffen. Und er kam zu dem Schluss, dass hier mehrere Faktoren einspielen:

* Ist die Ursache intern oder extern zu bewerten? Habe ich also selbst etwas zu der Situation beigetragen? Oder kann ich selbst keinen Einfluss nehmen weil ausschließlich äußere Gründe für diese Situation verantwortlich sind? So kann ich meine schlechte Note mit meiner schlechten Vorbereitung in Verbindung bringen oder die Note auf viel zu wenig Zeit, ungenau formulierte Fragen etc. schieben.

* Eine weiterer Faktor ist, ob die Situation zeitlich stabil oder labil ist: Also ob ich „schon immer bei Vorstellungsgesprächen nervös war und das wird auch so bleiben“. Oder „ob ich mich in diesem speziellen Setting einfach nicht wohl gefühlt habe und deshalb im Vorstellungsgespräch schlecht performt habe. Aber im nächsten Interview kann es schon wieder ganz anders aussehen.“

* Ein anderes Kriterium ist, ob etwas für eine spezifische Situation oder generell gilt: „Ich bin nervös, wenn ich vor vielen fremden Menschen einen Vortrag halten muss.“ vs. „Ich bin ein nervöser Mensch.“

Zurück zum Versuch mit den Studierenden: Wie kam es dazu, dass 1/3 aller Versuchsteilnehmer sich von der Hilflosigkeit nicht aus der Bahn werfen ließen und trotzdem nach einer Lösung suchten? 

Die Forscher um Martin Seligmann fanden den Grund bald heraus: Die Denkweise. Diese Menschen glauben, dass negative Erlebnisse im Leben vorübergehend, veränderbar und lokal begrenzt sind. 

Widerstandsfähigkeit kann man lernen.

Kann man also auch die Widerstandsfähigkeit gegen erlernte Hilflosigkeit erlernen? Ja, man kann. Mittel der Wahl ist es, den Mitarbeitern immer wieder sichtbar und bewusst zu machen, dass Ziele durch ihren Beitrag erreicht werden konnten. Mitarbeiter wollen künftig erkennen, dass das eigene Verhalten Auswirkungen hat und sich Engagement lohnt.

Dr. Markus Ebner beschreibt in seinem empfehlenswerten Buch „Positive Leadership“ ganz eindrucksvoll und praxisnah, wie erfolgreiche Teams überdurchschnittliche Leistungen bringen, mit weniger Fluktuation zu kämpfen haben und dauerhaft motiviert bleiben.

Ein wichtiger Aspekt ist das Phänomen der erlernten Hilflosigkeit, der man ganz einfach begegnen kann. Indem man Erfolge sichtbar macht, gebührend feiert und wertschätzt. 

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Die Autorin und Auditorin steht für Qualitätsmanagement mit Leichtigkeit und Weitblick. In erster Linie muss QM von Anfang an nützlich und praktisch sein. Es soll dabei helfen, den Praxisalltag zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten, die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern und dabei die Praxisstrategie nicht aus den Augen zu verlieren.

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QM Musterhandbuch Zahnarztpraxis: 3 Gründe, warum es dir nicht weiterhilft.

QM Musterhandbuch Zahnarztpraxis: 3 Gründe, warum es dir nicht weiterhilft.

Ein QM-System ist für Zahnärzte innerhalb von drei Jahren nach Zulassung Pflicht. Zahlreiche Anbieter werben mit einem QM Musterhandbuch Zahnarztpraxis. Sie versprechen eine kinderleichte QM-Einführung. Sie garantieren, dass die vorformulierten Abläufe nur noch an die Praxis angepasst werden müssen. Sie versprechen, dass die Abläufe sogar DIN EN ISO 9001 kompatibel sind und  die Arbeit quasi schon getan ist. Ein Anbieter behauptet sogar, selbst die Anpassung wäre nicht mehr nötig. Klasse! Das muss doch die Lösung sein!

Wenn QM so einfach wäre…

* Könnte sich jede Praxis über stabile und sichere Abläufe freuen. Angefangen bei der Patientensicherheit, der Planungs- und finanziellen Sicherheit, bis hin zu Rechtskonformität, der nötigen Arbeitssicherheit und einem tragfähigen Ausfallkonzept.

* Engagierte und loyale Mitarbeiter, die nicht mal im Traum an einen Arbeitgeberwechsel denken, stünden auf der Tagesordnung.

* Jeder Praxis würde der gute Ruf vorauseilen und hochzufriedene, ganz klar identifizierte Wunschpatienten würden Schlange stehen.

* Die Umsätze gingen durch die Decke.

* Und jeder Zahnarzt hätte genügend Zeit für die Behandlung. Die Arbeit ginge leicht von der Hand, weil klar strukturierte, ineinandergreifende Abläufe zu einer ruhigen Umgebung mit weniger Fehlern und Störungen führen würden.

Klingt utopisch? Mit einem Musterhandbuch schon.

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Doch zurück zur Ausgangssituation. Ein QM ist Pflicht. Den Alltag zu stemmen kostet aber im Regelfall schon genug Zeit. Da ist es doch legitim und verlockend, mit einem Musterhandbuch die Abkürzung zu nehmen und damit alle Anforderungen zu erfüllen.

Gesagt. Getan. Bestellt. Die Freude ist groß. Bis das Handbuch installiert ist. Ja, du hast alle Informationen, die du dir nur wünschen kannst. Aber so richtig damit anfangen kannst du nichts. Du bist total überfordert.

Der Gesamtüberblick fehlt.

Spätestens jetzt macht sich nämlich wieder die große Unbekannte breit: Die Rede ist vom fehlenden Überblick. Dabei hast du dir doch genau das mit einem Musterhandbuch erhofft.

„Musst ich wirklich alles erfüllen? Ist das alles gesetzlich gefordert?“

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) fordert von Zahnärzten in seiner QM-Richtlinie innerhalb von drei Jahren nach Zulassung ein QM-System. Diese Richtlinie nennt ganz explizit 20 Methoden, die in deiner Zahnarztpraxis umgesetzt werden müssen. Wenn du wissen willst, welche das sind, dann hole dir am Ende dieses Artikels das QM-Mini-Audit. Hier bekommst du eine ganz detaillierte Starthilfe und Struktur, an der du dich entlang hangeln kannst. Ganz ohne QM Musterhandbuch Zahnarztpraxis.

Fakt ist, dass QM häufig mit den gesetzlichen Anforderungen der Hygiene oder Arbeitssicherheit verwechselt wird. Dabei sind das zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Stell dir ein Theater vor. Auf der Bühne stehst du mit deinem Team und euren Praxisabläufen. QM sitzt im Publikum auf der Tribüne und schaut als Außenstehender auf alle Abläufe. QM kümmert sich um deine Praxis. Es sorgt dafür, dass du die Anforderungen kennst, die an deine Praxis gestellt werden. Es sorgt dafür, dass du die passenden Maßnahmen einleitest, um diese zu erfüllen. Ein wirksames QM will gestalten. Nicht verwalten.

Ein QM-System will die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Praxis sicherstellen. Und dafür sorgen, dass der Praxisbetrieb auch in Notsituationen am Laufen gehalten wird. Ein funktionierendes QM-System überprüft die Wirksamkeit der Maßnahmen und sorgt so kontinuierlich für Verbesserungen.

Heißt im Umkehrschluss, dass es nicht ausreicht, ein Musterhandbuch Zahnarztpraxis abzuspeichern. QM will vielmehr zur guten Gewohnheit werden. Ihr kommt leider nicht drum rum. Um wirklich etwas  verbessern zu können, willst du etwas dafür tun. Willst dich mit der Materie befassen. Du wirst ruhiger schlafen und künftig genau wissen, auf was es ankommt – und was du getrost vergessen kannst.

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Mustertexte anpassen statt Abläufe verbessern – reine Zeitverschwendung.

Du verbringst wertvollste Zeit mit dem Anpassen von ungeeigneten Musterdokumenten, anstatt deine eigenen Abläufe unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern.

Ein Musterhandbuch ist nur dann nützlich, wenn es an die Praxisgegebenheiten angepasst wird. Jeder, der das schon einmal gemacht hat, weiß: Es ist uferlos.

Viele der Abläufe sind für deine Praxis absolut irrelevant oder werden dann doch ganz anders gehandhabt. Schreibst du das alles um?

Falls deine Antwort ja lautet: Hut ab. Damit bist du einer der wenigen. Bitte schreib mir im Kommentar, ob euer QM vom Team genutzt wird.

Falls deine Antwort nein lautet, will ich dir folgenden Tipp geben, um mit deiner wertvollen Zeit effizient zu haushalten: Vergiss alle Musterhandbücher und setzt euch lieber im Team zusammen und fragt euch ganz bewusst, ob jeder im Team optimal arbeiten kann.

Falls ja. Wunderbar.

Falls nein, ist es hilfreich, sich in kleinen Gruppen zu besprechen, wie Abläufe verbessert werden können. Schreibt eine Woche auf, was euch bei der Arbeit stört. Welche Unterbrechungen halten euch von der Arbeit ab? Fehlen Materialien, Informationen und Personen oder  Entscheidungen?

Fasst dann kurz und knapp zusammen, wie ihr künftig arbeiten wollt. Arbeitet mit Screenshots, wenn es sich um seltene PC-Abläufe handelt oder auch die Vertretung schnell wissen soll, wie der Versand von Röntgenbildern funktioniert. Schreibt auf, wie ihr Behandlungen aufdeckt. Macht einfach ein Foto. Das sagt mehr als tausend Musterhandbuch-Vorlagen.

Und hilft euch ganz konkret weiter. Schafft Transparenz. Ihr befasst euch ganz aktiv mit euren Abläufen. Rückt näher zusammen, verbessert das Arbeitsklima. Die Zusammenarbeit gleicht dann nicht mehr einem Hürdenlauf. Sondern einem gut trainierten Staffellauf.

Wer auf ein Musterhandbuch setzt, kann seine Praxis nicht strategisch weiterentwickeln.

Klingt das hart? Ja.

In Praxen, die bisher auf ein Musterhandbuch setzen, höre ich häufig folgendes:

„Ein Leitbild? Doch. Das haben wir. Das steht doch in unserem Handbuch. Wir müssen später mal unsere QMB fragen, wo das alles steht.“

Ich frage mich dann immer: Wenn selbst die Praxisleitung nicht weiß, wohin die Reise geht – wie sollen es dann die Mitarbeiter wissen?

Willst du deine Praxis weiterentwickeln? Prima, dann komm mit.

Entwickel eine inspirierende, packende Vision. Was willst du  mit deiner Praxis erreichen? Was ist dein großes Ziel? Meine Vision ist es zum Beispiel, als DER Ansprechpartner für ein praktisches und wirksames QM in Zahnarztpraxen zu gelten.

„Für einen Steuermann, der das Ziel nicht kennt,
ist jeder Wind günstig.“ Mark Twain

Du willst es besser machen und im zweiten Schritt dein Ziel beschreiben, dass du im nächsten und den nächsten 5 Jahren mit deiner Praxis erreichen willst. Wohin soll die Reise gehen? Definiere jeweils 3 Kriterien, woran du erkennst, dass du das Ziel erreicht hast.

Im dritten Schritt willst du mit deinem Team die Straße dorthin ebnen & pflastern. Mit einem Leitbild. Also euren Werten, Grundsätzen, Verhaltensweisen, die für euch auf dem Weg dahin gelten sollen. Wie geht ihr miteinander um? Mit euren Patienten? Mit euren Kooperationspartner, Kunden, Lieferanten? Was ist euch wichtig?

Wenn dein Ziel bekannt ist, binde deine Mitarbeiter ein und besprecht, wie sich jeder einzelne einbringen kann, um das Ziel zu erreichen. Unterstütze deine Mitarbeiter auf dem Weg dorthin. Bleibe Ansprechpartner. Informiere dich über Hürden und wie ihr sie gemeinsam aus dem Weg räumen könnt.

Erste Schritte zu einem wirksamen QM – ohne QM Musterhandbuch Zahnarztpraxis.

* Informiere dich über die 20 Methoden, die der G-BA von dir fordert. So brauchst du dich nicht weiter verrückt machen lassen. Den Einstieg in das Thema findest du gleich hier im Mini-QM-Audit.

* Beschreibe die Zuständigkeiten im Team ganz eindeutig und schicke deine Mitarbeiter auf eine gute Schulung.

* Sprich mit deinen Mitarbeitern: Was läuft gut? Mehr davon!!! Was läuft nicht so gut? Wie könnt ihr das ändern. (Meistens hängen schlechte Abläufe an fehlenden Informationen, fehlendem Material, und fehlendem Empowerment. Also an den fehlenden Befugnissen und damit verbundenen Störungen während der Behandlung.)

* Definiere Ziele und finde heraus, wie dich deine Mitarbeiter mit ihren Stärken und Talenten dabei unterstützen können.

* Setze die gesetzlichen Anforderungen wie Hygiene und Arbeitssicherheit um. Deine Landeszahnärztekammer hilft dir mit den notwendigen Unterlagen und Fortbildungen.

* Nutze die Gefährdungsbeurteilung der BGW, um dir den Status Quo in deiner Praxis zu kennen und die nötigen Maßnahmen einzuleiten. Den Link findest du unten.

* Lege fest, wie ihr künftig über Neuerungen informiert und wo aktuelle Informationen und Ablaufbeschreibungen, Checklisten und Vorlagen zu finden sind. Sorge für aktuelles, zugängliches Wissen. Denn Wissen ist der Anfang allen Fortschritts.

* Etabliere regelmäßige Teambesprechungen und nutzt diesen Rahmen, um Fehler, Beschwerden oder Abläufe zu besprechen und zu verbessern. Etabliert ein vorausschauendes, präventives Denken. So könnt ihr euch haufenweise Scherereien ersparen.

* Verbessert die Schnittstellen in der Praxis für einen reibungslosen Staffellauf. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können. Wer ist z.B. von einer guten Behandlungsdokumentation abhängig? Die Abrechnung, Labor, Team.. Quasi jeder. 

Dokumentation sollte jedes Jahr auf der Fortbildungsliste stehen und ab jetzt zu einer der Kernkompetenzen deines Teams gehören (hole dir eine erfahrene ZMV für eine Schulung in die Praxis, um Ressourcen zu sparen.) Mit geschulten Mitarbeitern sparst du Zeit bei der Dokumentation, kannst mehr Umsatz generieren, weil du mehr Positionen abrechnen kannst und du bist auf der sicheren Seite, wenn es um Regress oder ähnliches geht. Von reibungslosen Abläufen durch weniger Rückfragen ganz zu schweigen.

Fazit

Musterhandbücher sind mehr Schein als Sein. Sie gaukeln ein QM vor, das aber keines ist. Und schon gar nicht wirksam sein kann. Denn all die Vorlagen werden in den seltensten Fällen zum Leben erweckt. Musterhandbücher taugen meines Erachtens vor allem zum Papierflieger. Aber das ist doch auch schon was.

Wer wirklich etwas verbessern will, der kommt um ein eigenes – heißt individuelles – QM nicht drum rum. Nur wer seine Ziele kennt und kommuniziert, wer auf seinen gesunden Menschenverstand und die richtigen Methoden setzt, der kann zielgerichtet immer erfolgreicher werden.

Fest steht aber auch, dass ein QM richtig viel Arbeit machen kann. Vor allem wenn du dich in das Thema erst einarbeiten musst. Erledigt ist dann aber immer noch nichts.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Abkürzung. Mein Online-Kurs „QM-Werkstatt“ nimmt alle Selbermacher Schritt für Schritt an die Hand und verbindet Online-Workshop mit individueller Beratung. Die Fragen kommen immer erst beim Tun. Und genau dann hast du eine Expertin an der Hand, der dir schnell weiterhilft.

>>> Hier erfährst du, wie du mit der QM-Werkstatt schnell zum Ziel kommst.

Wie immer interessiert es mich, welche Erfahrungen du mit einem Musterhandbuch gemacht hast. Schreibe mir einen Kommentar.

Hilfreiche Links

BGW Gefährungsbeurteilung  in der Zahnmedizin

Die Autorin und Auditorin steht für Qualitätsmanagement mit Leichtigkeit und Weitblick. In erster Linie muss QM von Anfang an nützlich und praktisch sein. Es soll dabei helfen, den Praxisalltag zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern. 

info@qm-oischinger.de

Praxisbegehung Zahnarztpraxis: Diese 2 Checklisten zeigen dir, wie gut du aufgestellt bist.

Praxisbegehung Zahnarztpraxis: Diese 2 Checklisten zeigen dir, wie gut du aufgestellt bist.

Die Praxisbegehung Zahnarztpraxis in Bayern durch des Gewerbeaufsichtsamt stehen in den Startlöchern. Bereits ab dem 1.10. 2020 sind die Zahnarztpraxen vermehrt auf dem Prüfstand. Fachkreise rechnen vermehrt mit einer Überprüfung der validierten Prozesse und der Überprüfung der Betreiberpflichten aus der Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV).

Wenn du beim Gedanken an Praxisbegehung Zahnarztpraxis leicht nervös wirst und noch gar nicht einschätzen kannst, wie gut du mit deiner Praxis aufgestellt bist, dann ist dieser Artikel genau für dich. Hier erfährst du anhand einer übersichtlichen Checkliste, welche Inhalte und Informationen bearbeitet und in deiner Zahnarztpraxis verfügbar sein sollten.

Darauf kommt es bei Praxisbegehung Zahnarztpraxis in Bayern an:

Schwerpunkt Medizinprodukte:

Der Betreiber hat gewisse Pflichten wahrzunehmen, um zu gewährleisten, dass die in seiner Zahnarztpraxis am Patienten eingesetzten Medizinprodukte sicher und ordnungsgemäß angewendet werden. Die folgende Auflistung gibt dir einen ersten Überblick. Die Anforderungen können allerdings variieren – z.B. je nach Praxisgröße. So musst du z.B. bei regelmäßig mehr als 20 Beschäftigten einen Beauftragen für Medizinproduktesicherheit bestimmen. 

Welche Aufgaben hat der Betreiber umzusetzen?

  • Instandhaltung der Medizinprodukte (z.B. Wartungen durchführen und dokumentieren).
  • VDE-Prüfung von Medizintechnik nach DIN EN 62353 (VDE 0751-1) (Medizintechnik, bei der keine sicherheitstechnische Kontrolle vorgeschrieben ist, wird nach DIN EN 62353 (VDE 0751-1) geprüft. Das umfasst z.B. Ultraschall, Röntgen, Behandlungsstühle. )
  • ordnungsgemäße Aufbereitung der Medizinprodukte.
  • Medizinprodukte der Anlage 1 müssen vor Inbetriebnahme durch den Hersteller oder einer dazu befugten Person eingewiesen werden. Auch eine Funktionsprüfung vor Ort muss stattfinden.
    Was bedeutet das konkret? Du als Betreiber benennst eine Person in deiner Praxis als „Ersteinweiser“. Dieser Ersteinweiser wird vom Hersteller in das Medizinprodukt der Anlage 1 ausführlich eingewiesen (siehe § 10 MPBetreibV). Außerdem führt der Hersteller am Gerät eine Funktionsprüfung vor Ort durch. Damit ist der Ersteinweiser berechtigt, deine Mitarbeiter in die jeweiligen Medizinprodukte der Anlage 1 (z. B. HF-Chirurgiegeräte (Elektrotom, Piezo) Lasergeräte der Klasse 3B, 3R & 4, Nervenfunktionsgerät (Pulpenprüfer, TENS), Reizstromgeräte, Inhalationsnarkosegeräte) einzuweisen.
    TIPP: Bestenfalls ist die Praxisleitung selbst der Ersteinweiser. Denn bei Fluktuation müsste vom Hersteller eine neue Person zum Ersteinweiser geschult werden – das ist umständlich und kostet unnötiges Geld!)
  • Für Medizinprodukte der Anlage 1 sind nach festgelegten Fristen Sicherheitstechnische Kontrollen inkl. Protokoll durchzuführen (STK), Frist max. 24 Monate
  • Medizinproduktebücher sind für alle Medizinprodukte der Anlage 1 & 2 Pflicht.
    Schon gewusst? Ein unvollständig ausgefülltes Medizinproduktebuch erfüllt den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit. Achte hier auf Vollständigkeit.Fehlen Angaben im Medizinproduktebuch, muss sich der Betreiber um die Ergänzung der fehlenden Angaben bemühen, notfalls auch erneut eine Einweisung durch den Hersteller oder eine vom Hersteller befugte Person durchführen lassen und diese entsprechend im Medizinproduktebuch dokumentieren.
  • Mitarbeiterunterweisungen und Betriebsanweisungen aller Medizinprodukte der Anlage 1 & 2 den Medizinprodukte-Büchern zuordnen und diese für alle Mitarbeiter zugänglich aufbewahren.
  • Für alle aktiven Medizinprodukte, d.h. solche, die mit Hilfe einer externen Energiequelle (Strom, Akku, Batterie, thermische oder kinetische Energie oder Gasdruck) ist  ein Bestandsverzeichnis nach § 13 MPBetreibV zu führen. Dieses Verzeichnis ist aktuell zu halten.
  • Für alle MP der Anlage 2 sind nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik Messtechnische Kontrollen (MTK) durchzuführen. Frist 1-6 Jahre lt. Anlage 2 
  • Für implantierbare Medizinprodukte sind besondere Pflichten einzuhalten (z. B. Implantatpass).
  • Mitarbeiterunterweisung aller aktiven Medizinprodukte.
  • Betriebsanweisungen und Herstellerangaben beschaffen und zugänglich aufbewahren.
  • Meldung von Vorkommnissen (im Medizinprodukte-Buch) dokumentieren.

Nicht nur für die Praxisbegehung Zahnarztpraxis relevant:

Weiterführende und detaillierte Informationen

https://www.gesetze-im-internet.de/mpbetreibv/

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Schwerpunkt Hygiene:

Im Folgenden findest du eine Übersicht sämtlicher Aufbereitungs-Schritte. Das Gewerbeaufsichtsamt prüft im Rahmen der Praxisbegehung Zahnarztpraxis eine durchgängige Hygienekette und eine fachlich einwandfreie Aufbereitung der Medizinprodukte. Arbeitsschritte, die für deine Praxis irrelevant sind, kannst du ignorieren (z.B. Tauchbaddesinfektion). Erfinde das Rad nicht neu. Vorlagen und weiterführende Informationen sind z.B. über die Landeszahnärztekammern verfügbar.

Liste der freigabeberechtigten Mitarbeiter

Arbeitsanweisung zur Einstufung der Medizinprodukte

Risikobewertung und Einstufung der Medizinprodukte

Hautschutzplan

Reinigungs- und Desinfektionsplan

Der Hygieneplan umfasst z. B. folgende Arbeitsanweisungen (AA):

  • AA Manuelle Vorreinigung (Verweis auf Herstellerangaben beim Zerlegen etc.)
  • AA Aufbereitung Ultraschall
  • AA Tauchbaddesinfektion
  • AA zur Aufbereitung von MP unkritisch
  • AA zur Aufbereitung von MP semikritisch A
  • AA zur Aufbereitung von MP kritisch A
  • AA zur Aufbereitung von MP semikritisch B Übertragungsinstrumente
  • AA zur Aufbereitung von MP semikritisch B rotierende & oszillierende Instrumente
  • AA zur Aufbereitung von MP kritisch B
  • AA zur Aufbereitung von MP kritisch B Übertragungsinstrumente
  • AA zur Aufbereitung von MP kritisch B rotierende & oszillierende Instrumente
  • AA zur Prüfung und Pflege von Instrumenten
  • AA zur Verpackung von MP zur Sterilisation
  • Beladungsmuster Thermodesinfektor & Sterilisationsgerät
  • AA zu Lagerung aufbereiteter Medizinprodukte
  • AA Praxiswäsche
  • AA zur Reinigung und Desinfektion von Abformungen und zahntechnischen Werkstücken
  • AA Händedesinfektion (EN 1500) inkl. Chirurgische Händedesinfektion
  • AA Reinigung und Desinfektion von Flächen
  • AA zur Aufbereitung Tuchspendersysteme
  • AA zur Verdünnung von Konzentraten
  • AA zur Aufbereitung der Behandlungseinheit
  • AA Amalgamabscheider
  • Betriebsanweisung Dampfsterilisator, Thermodesinfektor, DAC, etc.
  • AA zur Aufbereitung Wasser führender Systeme
  • AA zur Aufbereitung von Absauganlagen
  • AA zur Abfallentsorgung
  • Vorgaben zur notwendigen Schutzausrüstung
  • Informationen zu infektionspräventiven Maßnahmen (z.B. Mundhöhlenantiseptik, Antibiotikaprophylaxe oder den Umgang mit Multiresistenten Erregern)
  • Informationen zur Postexpositionsprophylaxe
  • Informationen zur Arbeitsmedizinischen Vorsorge
  • Umgang mit infektiösen Patienten (z. B. MRE, blutübertragbare Viruskrankheiten, luftübertragbare Viruskrankheiten)
  • Umgang mit Arzneimitteln (z.B. Aufbewahrung von Mehrdosisbehälter, Salben, Lagerungstemperatur, Min-Max-Thermometer etc.)

Prüfungen umfassen z.B.

  • RDG (z.B. Sichtprüfung (Kammer, Spülarme, Konnektoren, Dichtungen Siebe), Funktionsprüfung beweglicher Teile, Füllungszustand Chemikalienbehälter, ggf. weitere Prüfungen gemäß Validierungsbericht), Chargenbezogene Prüfung wie Sichtprüfung des Behandlungsguts auf Sauberkeit, Unversehrtheit, Trocknung, Restfeuchte, Dokumentation der relevanten Prozessparameter, Chargenprotokoll & Freigabeprotokoll, Washcheck)
  • Vacuklav (z.B. Arbeitstägliche Prüfungen wie Sichtprüfung von Kammer, Dichtungen, Speisewasserqualität etc. oder Funktionsprüfungen wie Vakuumtest, Dampfdurchdringungstest mit geeignetem PCD, Chargenbezogene Prüfungen wie Prüfung des vollständigen und korrekten Prozessablaufs, Sichtprüfung der Verpackung, Chargenprotokoll & Freigabe)
  • Routineprüfungen, Chargenprüfungen und Chargendokumentation für DAC
  • Routineprüfungen für Ultraschallbad, Siegelgerät oder das richtige Befüllen und Verschließen von Sterilcontainern
  • mikrobiologische Untersuchung der wasserführenden Systeme (z.B. Behandlungsstuhl)
  • Leitwerttest
  • Proteinrückstandstest

ggf. Negativliste und Tagesabschlussprotokoll

Herstellerangaben aller verwendeten Instrumente

Validierung der Aufbereitungsverfahren (z.B. (Re)Validierungsberichte)

Schulungsnachweise

Alle Aufzeichnungen über die Aufbereitung von Medizinprodukten sind mindestens 5 Jahre aufzubewahren. Veraltete Hygienepläne sind mindestens 5 Jahre aufzubewahren, sodass euer Hygieneprozess auch im Nachhinein nachvollziehbar ist.

Nicht nur für die Praxisbegehung Zahnarztpraxis relevant:

Weiterführende Informationen:

Mögliche Gliederung für dein Hygienehandbuch:

Auch wenn sich diese Gliederung zur Dokumentenübersicht doppelt. Ich bin der Meinung, dass man den gesamten Hygieneprozess hier ganz wunderbar strukturieren und damit euer Praxiswissen besser zugänglich machen kann.

  • Gesetzliche Grundlagen
  • Grundregel der Nichtkontamination
  • Mundhöhlen-Antiseptik, Antibiotikaprophylaxe und Umgang mit multiresistenten Erregern
  • Händehygiene
  • Handschuhe
  • Aufbereitung von Medizinprodukten (Dentalinstrumente)
  1. Risikobewertung und Einstufung von Medizinprodukten
  2. Aufbereitungsverfahren für Medizinprodukten
  3. Voraussetzungen für die Aufbereitung
  4. Routineprüfung, Chargenkontrolle und Freigabe von Medizinprodukten
  5. Dokumentation der Aufbereitung und Lagerung von Medizinprodukten
  6. Festlegung der Aufbereitungsverfahren für Medizinprodukten
  7. Validierung von Aufbereitungsverfahren
  • Flächen
  • Abformungen, zahntechnische Werkstücke
  • Wasserführende Systeme
  • Absauganlagen
  • Praxiswäsche
  • Schutzausrüstung
  • Abfälle
  • Postexpositionsprophylaxe
  • Arbeitsmedizinische Vorsorge

Diese Gliederung basiert auf dem Hygieneleitfaden DAHZ: Deutscher Arbeitskreis für Hygiene  in der Zahnmedizin (Hrsg.): Hygieneleitfaden, 13. Ausgabe 2020

Sicher denkst du dir jetzt: „Oh nein. Wann soll ich denn das alles erledigen?“ Keine Frage: Es sieht nicht nur viel aus. Ein funktionierender Hygieneprozess ist mit sehr viel Arbeit verbunden.

Ich kann dir nur empfehlen, auf die Arbeitshilfen deiner Landeszahnärztekammer zurück zu greifen und dich dann Stück für Stück ans Werk zu machen. Vorhandene Dokumente zu sammeln, Herstellerangaben aller Instrumenten auf den Seiten der Hersteller zu recherchieren und dann die Arbeitsabläufe zu beschreiben bzw. die Vorlagen an deine Praxis anzupassen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und ein gutes Gefühl, wenn du bald auf solide und damit professionelle und sichere Hygieneabläufe blicken kannst – und bei der anstehenden Praxisbegehung Zahnarztpraxis ganz entspannt bleiben kannst.

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QM-Aufbau in der Zahnarztpraxis: 7 Schritte und 20 Methoden, damit der Einstieg gelingt.

QM-Aufbau in der Zahnarztpraxis: 7 Schritte und 20 Methoden, damit der Einstieg gelingt.

Aufgrund von Corona wurde der Beginn der geplanten Praxisbegehungen von Zahnarztpraxen durch die bayerische Gewerbeaufsicht auf den 1. Oktober 2020 verschoben.

Im Rahmen der Begehungen werden vermehrt Zahnarztpraxen auf die Einhaltung der hygienischen Aufbereitung von Medizinprodukten und auf die Einhaltung der Betreiberpflichten aus der MPBetreibV geprüft.

Jetzt fragen sich die Zahnärzte: Auf was kommt es an? Wie geht QM Aufbau, ohne mich total darin zu verlieren? Wie komme ich schnell zum Ziel? In diesem Beitrag wird es darum gehen, einen guten Einstieg in den QM Aufbau zu finden. Sodass eure wertvoll investierte Arbeitszeit auch Früchte trägt. Dieser Artikel ist für dich, wenn du Wert auf ein lebendiges QM legst. Wenn ihr das Projekt QM gemeinsam im Team starten und auch gemeinsam das Ziel erreichen wollt.

Ein QM-System ist gesetzlich gefordert. Das ist nicht erst seit dem Thema Praxisbegehungen bekannt. Die QM-Richtlinie des G-BA fordert innerhalb von drei Jahren nach Zulassung ein QM-System. Und damit sind viele Praxen überfordert.

Mich überrascht das nicht. Leider wird QM Aufbau im Studium gänzlich ausgeklammert. Dann wird das Thema in der Prioritätenliste ganz hinten angesiedelt. „Es geht ja ohne  auch ganz gut.“ Viele Zahnärzte scheuen den Aufwand und wissen auch nicht so richtig, wie sowas geht. Irgendwann ist es dann doch soweit. Eine fähige Mitarbeiterin wird mit dem Thema betraut, auf eine Schulung geschickt und dann heißt es: „Mach mal.“ Vielen  Zahnärzten fehlt einfach die Zeit und Muse, sich detailliert mit dem QM Aufbau zu befassen. Für mich mehr als  nachvollziehbar. Schließlich verdienen Zahnärzte ihr Geld nicht mit dem QM Aufbau sondern mit der Behandlung ihrer Patienten.

Dabei lässt sich mit einem strukturierten QM viel einfacher und besser Geld verdienen. Doch bevor es soweit ist, gilt es, Zeit zu investieren und in Vorleistung zu gehen. Wieviel Zeit hängt ganz maßgeblich davon ab, wie strukturiert du beim QM Aufbau vorgehst und wie gut du dich vorbereitest.

Du willst mehr aus deiner Praxis machen? Alles, was du dazu brauchst, findest du in der QM-Werkstatt.

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Was meine ich mit Vorbereitung?

Damit meine ich, dass du alle – und ich meine ALLE – Mitarbeiter einbeziehst. Das bedeutet nicht, dass jeder ein Beauftragter für Arbeitssicherheit oder Hygiene sein soll. Aber jeder muss wissen, um was es geht. Nämlich nicht darum, ein Checklisten-Wimmelbild zu erstellen.

Jeder Mitarbeiter sollte im Vorfeld gehört werden. Jeder sollte ganz konkret gefragt werden, wie sein Arbeitsplatz wahrgenommen wird und wie er verbessert werden könnte.

Mein Credo: Der Experte ist dein Mitarbeiter. Kein Berater oder Dozent. Der kann euch die Methoden und hoffentlich eine einfache Struktur vorgeben. Aber inhaltlich hilft euch kein Vordruck. Das müsst ihr selbst angehen. Zumindest, wenn eure investierte, wertvolle Arbeitszeit Früchte tragen soll. Wenn euer Arbeitsalltag einfacher, wirtschaftlicher und sicherer werden soll.

Und ganz nebenbei seid ihr für Prüfungen gut aufgestellt. Die gesetzlichen Anforderungen werden von euch strukturiert umgesetzt. Ihr seid nicht angreifbar.

Alles super, denkst du? Aber wie mache ich das? Wie fange ich an? Hier ist mein Weg, der bereits vielen Zahnärzten zu mehr Gelassenheit und Überblick verholfen hat:

So gelingt der QM Aufbau in deiner Zahnarztpraxis:

Schritt 1: Anforderungen prüfen

Wenn du QM in deiner Zahnarztpraxis aufbaust, steht an erster Stelle ein Audit um zu wissen wo ihr steht. Prüft, inwieweit ihr die Vorgaben der QM-Richtlinie des G-BA und die Vorgaben zur Hygiene und Arbeitssicherheit und Datenschutz erfüllt.

Einen Link zur G-BA Richtlinie findest du am Ende des Artikels.

Die Zahnärztekammern der einzelnen Länder geben hilfreiche Prüflisten für die relevanten gesetzlichen Vorgaben heraus. Außerdem findest du im ZQM die genauen Anforderungen.

Erfinde das Rad nicht neu. Erfahrene Experten haben sich schon vor dir Gedanken gemacht. Nutze diese Informationen und Arbeitshilfen und spare deine wertvolle Zeit an dieser Stelle.

Auch das Thema Datenschutz musst du nicht neu erfinden. Die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe bietet hier zum Beispiel umfangreiche Informationen, um sich einen soliden Überblick zu verschaffen. Du weißt, auf was es ankommt und kannst die notwendigen Schritte in die Wege leiten.

Schritt 2: Mitarbeiter beim QM Aufbau ins Boot holen

Nun kennst du ganz objektiv den aktuellen Ist-Stand deiner Praxis.

Doch wie steht es um dein Team? Wie steht es um die Arbeitszufriedenheit? Wann hast du das Thema das letzte Mal angesprochen?

Puuh? Ganz schön lange her? Dann ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.

Meine Erfahrung ist, dass die Mitarbeiter sehr dankbar dafür sind, wenn sie Problem oder Verbesserungswünsche unverblümt ansprechen dürfen. Dabei werden sie auch schon mal emotional. Aber das ist gut so und ist die beste Voraussetzung, dass sie im Boot sind, wenn sich denn etwas zum Guten verändert.

Grundsatz: Befrage deine Mitarbeiter nur, wenn du auch den Willen hast, Verbesserungsvorschläge in die Tat umzusetzen. Sonst ist die Frustration groß.

Wie befragst du deine Mitarbeiter?

Ich benutze den folgenden Fragenkatalog. In jedem Gespräch wird er von mir etwas abgewandelt:

Was läuft momentan (richtig) gut?

Welche besonderen Belastungen oder Belastungsschwerpunkte sieht der Mitarbeiter in der:

  • Arbeitsumgebung
  • Arbeitsorganisation
  • Im Vorgesetztenverhalten
  • Im Gruppenklima
  • Bei seiner konkreten Tätigkeit

Welche Auswirkungen haben die Belastungen auf Gesundheit und Leistungserbringung?

Welche Verbesserungen schlägt er vor?

Welche Maßnahmen sollten als Erstes in die Wege geleitet werden?

Und genau hier liegt der Knackpunkt! Diese Maßnahmen willst du nun unverzüglich in die Wege leiten, sodass deine Mitarbeiter sehr schnell eine Verbesserung für sich und ihren Arbeitsalltag spüren.

Das ist wirklich wichtig. Die Erfahrung zeigt mir in den Praxen genau dieses Phänomen immer wieder: Wenn du die Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter ignorierst, wirst du jegliches Vertrauen verspielen und die Motivation, sich wieder einzubringen, sinkt im Sturzflug. Denn wenn „das alles sowieso nichts bringt, warum soll ich mich dann auch noch dafür einbringen?“ Stichwort „erlernte Hilflosigkeit“. Weil dieses Thema für den QM Aufbau so immens wichtig ist, wird dazu in Kürze ein eigener Blogartikel erscheinen.

Wenn du also etwas in deiner Praxis verbessern möchtest, willst du so schnell wie möglich und machbar die ersten Verbesserungsmaßnahmen einleiten. Du willst, dass jeder Mitarbeiter spürt, dass es hier nicht nur um Papier geht: Dein Mitarbeiter und sein Arbeitsplatz sind dir wichtig.

 

Schritt 3: Diese Methoden willst du anwenden

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Kick-Off.

Eine Einführungsveranstaltung im Team zum QM Aufbau zeigt die Wichtigkeit. Alle Mitarbeiter sind informiert und ihr könnt gleich im Vorfeld wichtige Fragen lösen.

Hier sind mögliche Themen:

  • Stelle heraus, warum ihr QM einführen wollt? (Stichwort Mitarbeiterorientierung, Patienten begeistern, die Praxis auch in Ausnahmesituationen am Laufen halten, Praxis stetig weiterentwickeln) Welche Ziele verfolgst du mit deiner Praxis? Wo geht die Reise hin?
  • QM stellt Methoden zur Verfügung, um Alltag sicherer, einfacher und wirtschaftlicher zu machen. Arbeite noch einmal den ganz konkreten Nutzen für deine Mitarbeiter heraus (transparente, effiziente Abläufe, weniger Rückfragen, weniger Fehler, bessere Informationsweitergabe etc.)
  • Erste Rückmeldung der Verbesserungsvorschläge aus dem Audit
  • Gehe dann auf die nächsten Schritte ein. Wer ist konkret gefragt? Das wirst in erster Linie du als Zahnarzt sein, die QMB, um die Aufgaben zu koordinieren und die „Zuständigen“ für Hygiene, Arbeitssicherheit. Damit QM aber lebt und die wertvolle Zeit jetzt nicht total sinnlos investiert wird, sind ALLE gefordert.
  • Zu guter Letzt muss ganz klar besprochen werden, wie und wo die Neuerungen und Infos an alle Mitarbeiter weitergeleitet werden und zu finden sind. Hol- statt Bringschuld. Es ist wichtig, dass diese Infos dann auch verbindlich sind.

Organigramm und Stellenbeschreibungen

Eine der ersten und wichtigsten Aufgaben ist es, die Aufgaben in der Praxis zu identifizieren und verbindlich die Zuständigkeit festzulegen.

QM wird häufig mit gaaaanz viel Arbeit in Verbindung gebracht. Dazu kommt die Unsicherheit, was „da überhaupt gemacht werden muss“. Es herrscht die Befürchtung, dass diese immense Zusatzaufgabe on top zur eigentlichen Arbeit komme.

Naturgemäß verschließen sich die meisten Menschen Veränderungen. Aus Angst vor Mehrarbeit, vor Unsicherheit, vor der Angst, das Gewohnte verändern zu müssen.

Deshalb sollten diese Menschen spüren, dass QM vor allem dazu da sein soll, Arbeitsalltag zu verbessern. Sicherer zu machen. Einfacher zu machen.

Macht jeder Mitarbeiter die Erfahrung, dass es schnell zu Verbesserungen kommt. Und es sich nicht nur „alles um die Praxis“ dreht sondern ganz konkret um MICH, wird sich der Mitarbeiter ein Stück weit öffnen. Wenn sich dann immer wieder etwas verbessert, kommt ein Prozess in Gang, den man gemeinhin QM nennt.

QM ist nämlich nichts anderes, als Schritt für Schritt Verbesserungen einzuleiten.

Der nächste Schritt ist, alle Aufgaben inkl. Häufigkeit zu identifizieren. Das Ganze mit Verantwortlichkeiten und Vertretungsregelungen zu versehen.

Diese Aufgaben können natürlich nicht einfach aufgestülpt werden. Vielmehr geht es jetzt darum, das notwendige Know How zu vermitteln, sodass die Aufgaben auch erledigt werden können.

Was beim einen regelrechte Motivationsschübe auslöst, versetzt den anderen in eine Art Schockstarre. Mögliche Überforderungen sollten nicht einfach so abgetan werden.

Hier müssen ganz klare Ansagen her, welche Aufgaben dazu gehören (z.B. Hygienebeauftragter). Damit ist es aber nicht getan. Der Mitarbeiter benötigt klare Ansagen, welche Tätigkeiten dazugehören – und welche NICHT. Ganz wichtig, das klar abzugrenzen.

Hier ein Beispiel der Aufgaben eines Hygienebeauftragten:

  • Erarbeitung der Arbeitsanweisungen und des Reinigungs- und Desinfektionsplans (auch für die Reinigungsfachkraft!!).
  • Richtige Auswahl und Konzentration der Desinfektionsmittel
  • Jährliche Einweisung der Kollegen (Hygiene, Persönliche Schutzausrüstung)
  • Überprüfung der Hygienekette
  • Überwachung allgemeiner Hygienemaßnahmen (auch Reinigungsfachkraft)
  • Strukturierte Einarbeitung neuer Mitarbeiter
  • Kontrolle des Sterilguts
  • Prüfen der Wartungs- und Revalidierungsintervalle

Das gehört nicht zu den Aufgaben/ werden von allen erbracht

  • Putzen der Schränke
  • Durchführen der Routineprüfungen
  • Freigabe und Dokumentation des Sterilguts

Schulungen für Sonderaufgaben

Nach der Schulung der Mitarbeiter können die gesetzlichen Anforderungen wie Hygiene, Arbeitssicherheit oder Datenschutz Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Bezieht auch hier alle Mitarbeiter in die Neuerungen und Ablaufveränderungen ein. Stellt sicher, dass diese Informationen nachzulesen sind. Die geänderten Abläufe sind verbindlich.

Erste Verbesserungsmaßnahmen der Mitarbeiter einleiten

Erinnerst du dich? Setze die ersten Verbesserungsvorschläge zügig um und kommuniziere das im Team, sodass klar ist, du meinst es erst. Dir ist es wichtig, dass sich Alltag verbessert. Es soll nicht nur um Dokumente gehen. Unser oberstes Ziel ist, dass deine Mitarbeiter (und später auch Patienten etc.) spürbare Verbesserungen erleben und dann auch motivierter sind, sich weiterhin einzubringen.

Selbst wenn die Änderungen nicht von heute auf morgen umzusetzen sind: Doing is better than perfect. Fang einfach an. Und rede darüber.

Praxiswissen sammeln

Hierzu wird in Kürze ein eigener Blogartikel entstehen. An dieser Stelle sei nur gesagt, dass euer Praxiswissen nicht in Ordnern im Regal stehen will. Es will auch nicht im Unterordner vom Unterordner schlummern.

Sorge dafür, dass euer gesamtes, vorhandenes Praxiswissen für alle zugänglich ist. Schule deine Mitarbeiter, wo Vordrucke abgelegt oder Ablaufbeschreibungen zu finden sind.

Nur transparentes Wissen bringt euch weiter. Alles andere ist meines Erachtens Zeitverschwendung. Weiterentwicklung beginnt mit Wissen.

Methoden zum QM Aufbau in der Zahnarztpraxis

Jetzt ist die Vorarbeit getan und ihr könnt endlich anfangen, QM-Methoden zielgerichtet einzuführen.

Folgende Methoden und Instrumente fordert der G-BA:

  • Messen und Bewerten von Qualitätszielen
  • Erhebung des Ist-Zustandes und Selbstbewertung
  • Regelung von Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten
  • Prozess- und Ablaufbeschreibungen
  • Schnittstellenmanagement
  • Checklisten
  • Teambesprechungen
  • Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen
  • Patientenbefragungen
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Beschwerdemanagement
  • Patienteninformation und Aufklärung
  • Risikomanagement
  • Fehlermanagement und Fehlermeldesysteme
  • Notfallmanagement
  • Hygienemanagement
  • Arzneimitteltherapiesicherheit
  • Schmerzmanagement
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen bzw. Sturzfolgen
  • Dokumentation

Ganz klar: Die zahnärztliche Behandlung ist für die Patienten am Wichtigsten, wirkt aber am wenigsten beeindruckend. Denn hochwertige Zahnmedizin und modern(st)e technische Ausstattung werden inzwischen knallhart vorausgesetzt. Was wirklich den Unterschied macht ist (meist subjektiv) spürbare und messbare Qualität:

QM ist dabei ein enormer Hebel für nachhaltigen Erfolg:

Denn mit QM lässt sich die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Praxis maßgeblich steigern. Und ihr sorgt dafür, dass der Praxisbetrieb auch in Notsituationen am Laufen gehalten wird.

Ein funktionierendes QM-System überprüft die Wirksamkeit der Maßnahmen und sorgt so kontinuierlich für Verbesserungen.

Ergebnisse sind eine immer bessere Patientenversorgung, reibungslosere und sichere Abläufe, besser qualifizierte und für Qualität sensibilisierte Mitarbeiter. Und eine größere Gelassenheit, wenn es um die Begehung deiner Zahnarztpraxis geht.

 

Hilfreiche Links zum Thema QM Zahnarztpraxis Aufbau:

QM-Richtlinie des G-BA

https://www.g-ba.de/downloads/62-492-2309/QM-RL_2020-09-17_iK-2020-12-09.pdf

Weiterführende Infos zum Thema Datenschutz in der Zahnarztpraxis

https://www.zahnaerzte-wl.de/pages/datenschutz

 

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Du hast mit QM schon so oft angefangen, kommst aber nicht richtig weiter? Du weißt noch nicht, worauf es ankommt & nicht zu wissen, wo du stehst, ist schwer auszuhalten?

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Die Autorin und Auditorin steht für Qualitätsmanagement mit Leichtigkeit und Weitblick. Soll heißen, dass sie nichts davon hält QM zu verkomplizieren. In erster Linie muss QM von Anfang an nützlich und praktisch sein. Es soll dabei helfen, den Praxisalltag zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern. Für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

info@qm-oischinger.de

Einarbeitung in der Zahnarztpraxis – so wird der Einstieg erfolgreich

Einarbeitung in der Zahnarztpraxis – so wird der Einstieg erfolgreich

Sieht Einarbeitung Zahnarztpraxis viel zu oft genau so aus? „Für unsere moderne Praxis suchen wir ab sofort eine ZFA (m/w/d) für die Behandlungsassistenz. Wir bieten Ihnen: ein eingespieltes, motiviertes Team, eine fundierte Einarbeitung, …“

Und dann? Es gibt ein Telefonat, eine Bewerbung, eine Einladung.

Marie, so wollen wir die Neue nennen, bereitet sich gut auf das Gespräch vor, liest die Homepage, hat einige Fragen vorbereitet. Das Gespräch läuft gut. Sie erhält einen Vertrag und erscheint zum ersten Arbeitstag.

Schlecht geschlafen hat Marie. Wie es wohl wird? Sie tritt ein. Steht da. Wartet bis jemand Zeit für sie hat. Sie ist fachlich top, hat aber keine Ahnung, wie es in DIESER Praxis läuft.

Die Situation eines jeden neuen Mitarbeiters lässt sich wie folgt beschreiben:

ORIENTIERUNGSLOSIGKEIT.

Wer hier einfühlsam und strukturiert auf die neuen Mitarbeiter eingehen kann, ist klar im Vorteil. Darum soll es in diesem Artikel gehen. Ich zeige dir einfache Methoden, wie du die passenden Mitarbeiter optimal in deiner Zahnarztpraxis einarbeitest und dann dauerhaft für Motivation sorgst. So bindest du dein Personal an deine Praxis und brauchst dich vom existierenden Fachkräftemangel nicht aus der Ruhe bringen lassen. Einarbeitung mit System schafft dir einen engagierten Mitarbeiterstamm.

Einarbeitung in der Zahnarztpraxis – mit diesen Problemen hat jeder Mitarbeiter zu kämpfen:

  • Realitätsschock wegen enttäuschter Erwartungen
  • Aufgaben können in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht gelöst werden
  • Anforderungen liegen unter den Qualifikationen des Mitarbeiters
  • Zu wenig Informationen über das erwartete Verhalten
  • Zu wenig Feedback
  • Zu wenig Führung

Und was wirkt sich am schädlichsten auf die Motivation und Bindung aus?

DIE UNTERFORDERUNG.

Unterforderung entsteht auch dann, wenn ein Mitarbeiter wegen schlechter Einarbeitung zwar leistungsbereit aber nicht leistungsfähig ist. Wenn er also nicht weiß, wo er anpacken kann. Wenn er nicht weiß, was er tun soll. Wenn er nicht weiß, was zu seinen Aufgaben gehört, wenn er nicht in die Geräte eingewiesen wird etc.

Dein Ziel: Eine hohe Bindung an deine Praxis.

Was du als Zahnarzt sicher willst, ist eine hohe psychologische Bindung an deine Praxis. Also Loyalität und die Bereitschaft, hohe Leistungen zu erbringen. Dein Mitarbeiter soll sich so sehr mit deiner Praxis verbunden fühlen, dass er bessere Angebote ausschlägt.

Wir sind alles Menschen und Menschen haben nun mal Gefühle. Erwartungen. Erfahrungen. Wann fühlt sich ein Mensch wohl? Der erste Arbeitstag ist immer schwierig.

So kannst du neuen Mitarbeitern den Start so leicht wie möglich machen:

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  • Du fragst dich, wie du am besten anfängst und was du tun kannst, damit dein QM wirklich was bringt?

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  • Wie du am besten anfängst, ohne überfordert zu sein.
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  • 4 erfolgreiche Wege, die dein QM und vor allem deine Praxis aufblühen lassen.
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Schritt 1: Im Vorfeld Informationen bereitstellen für die Einarbeitung Zahnarztpraxis

Versorge Marie schon vor dem ersten Arbeitstag mit wertvollen Informationen. Informiere dich über ihre Erwartungen und sprich ganz konkret darüber, was sie in der Praxis erwartet. Was du ihr bieten kannst und was nicht. Sag ihr auch, was du künftig ganz konkret von ihr erwartest. Sei ehrlich. Sie wird später sowieso herausfinden, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Schritt 2: Da sein am ersten Arbeitstag.

Hole deinen Mitarbeiter SOFORT ab. Erwarte ihn mit einem Lächeln. Das Gehirn sucht nach Bestätigung des ersten Eindrucks. Wenn der erste Eindruck positiv ist, ist das die halbe Miete. Warum keinen Blumenstrauß?

Schritt 3: Erwartungen kennen und darauf eingehen

Deine neue Mitarbeiterin wird in den ersten Tagen mit ihrem neuen Arbeitsplatz, ihren Kollegen, Aufgaben, Anforderungen, der Unternehmenskultur etc. konfrontiert. Sie vergleicht die Realität mit ihren Erwartungen.

Zeit, sich für diese Erwartungen zu interessieren und sie erst zu nehmen. Seid authentisch. Sodass sich Marie wohl fühlen kann und es am ersten Tag nicht zur sofortigen Ernüchterung kommt.

Hier sind einige Wege, wie erster Arbeitstag gelingt:

  • Aufnahmerituale (z.B. Vorstellung durch die Praxisleitung, Zeigen der Praxisräume),
  • Zeit der Praxisleitung und der Kollegen,
  • Feedback und Möglichkeiten zum Erwartungs- und Meinungsaustausch

All das sind gute Möglichkeiten, deine neuen Mitarbeiter abzuholen, kennenzulernen und wertzuschätzen.

Damit Einarbeitung in der Zahnarztpraxis gelingen kann, willst du folgende Informationen an die Hand geben:

  • Was ist für dich gute Leistung? Und wie gibst du dazu Feedback?
  • Wem arbeitet die neue Mitarbeiterin zu?
  • Wer ist von ihrer Arbeit abhängig? Welche Schnittstellen gibt es?
  • Welche Rituale gibt es in der Praxis? Welche unausgesprochenen Regeln? Seid so offen wie möglich und holt Marie dazu, wenn es etwas zu besprechen gibt. Bindet sie vom ersten Tag in Entscheidungen ein. Fragt nach Maries‘ Meinung.

Warum die ersten 100 Tage Einarbeitung Zahnarztpraxis so immens wichtig sind?

Neue Mitarbeiter sind noch nicht betriebsblind.

Marie darf und soll sich von Anfang an aktiv und konstruktiv in den Praxisalltag einbringen und auf Verbesserungen hinweisen. Aufgrund er noch fehlenden „Betriebsblindheit“ ist sie dazu besonders geeignet. Seht es als kostenlose Beratung von einem erfahrenen Experten und nutzt die Chance. Nutzt die Erfahrungen, die Marie in vorherigen Praxen gemacht hat.

Falls sie sich nicht traut, ermutigt sie, die Punkte aufzuschreiben. So geht es nichts verloren, denn die Betriebsblindheit kommt schneller als gedacht. Glaub mir.

Die Erfahrung zeigt, dass sich neue Mitarbeiter zunächst als Außenseiter fühlen. Es wird dauern, bis die Neuen alle „Gruppengeheimnisse“ kennen. Das verunsichert und erschwert einen guten Einstieg. Dem muss aber nicht so sein. Gute Einarbeitung ist einfach. Wenn sie bewusst und strukturiert durchgeführt wird.

Schritt 4: Einarbeitung

Die fachliche Einarbeitung wird gar nicht das Problem sein (du hast ja einen Experten eingestellt). Viel wichtiger ist die soziale Integration im Team.

Hier hilft ein strukturierter Einarbeitungsplan. Der Mitarbeiter soll nicht nur leistungsbereit sein (das ist er als neuer motivierter Mitarbeiter ohnehin). Er soll leistungsFÄHIG sein. Wer von Anfang an seinen Aufgaben nachkommen kann und weiß, wo er sich Hilfe oder Informationen holen kann, der fühlt sich gebraucht, der kann sich mit seinem Know-How, seinen Fähigkeiten, seiner Begabung einbringen und die Praxis von Anfang an aktiv voranbringen.

Ein möglicher Weg ist, Marie einen „Mentor“ an die Seite zu stellen. Er übernimmt die fachliche Einarbeitung, ist Anlaufstelle, macht den Mitarbeiter mit geschriebenen und ungeschriebenen Gesetzen der Praxis vertraut, lobt und gibt regelmäßiges Feedback. Außerdem leitet er Marie zu selbstständigem Handeln an. Erst wenn die Anforderungen an Marie klar und verständlich sind, ist sie in der Lage ihrer neuen Stelle und den damit verbunden Anforderungen nachzukommen.

Ebenso wichtig ist es, dass sie ihre Rolle in der Praxis eindeutig ausmachen kann. Für Beides ist die Stellenbeschreibung eine sinnvolle Grundlage. Mithilfe der Stellenbeschreibung, Ablaufbeschreibungen und Checklisten kann sie sich in ihre Arbeitsaufgabe rasch einarbeiten und ist in der Lage, die fachlichen Anforderungen zu erfüllen.

Die Einarbeitung ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn der neue Mitarbeiter eine gute Bindung an die Praxis entwickelt hat, seine zentralen Aufgaben versteht und beherrschen lernt und motiviert ist, sich kreativ an der Verbesserung der betrieblichen Prozesse zu beteiligen. 

Neue Aufgaben? Gerne. Aber nur mit Einarbeitung.

Denn nicht nur neue Mitarbeiter sollten strukturiert eingearbeitet werden. Auch wer in der Zahnarztpraxis neue Aufgaben übernimmt, muss ganz genau wissen, was von ihm erwartet wird. Er muss sein Ziel kennen und wissen, wie er dort hinkommt.

Hier braucht es eine Anleitung bzw. Einarbeitung. Möglicherweise eine Fortbildung. Denn was für alteingesessene selbstverständlich ist, ist für „neue“ Mitarbeiter absolutes Neuland. Deshalb können neue Aufgaben nicht wie selbstverständlich vorausgesetzt werden. Mitarbeiter sind Menschen. Was den einen motiviert und zu Höchstleistungen antreibt, führt bei anderen sofort zu Überforderung und Rückzug.

Diese Faktoren fördern die Motivation

Es spielen sehr viele Faktoren zusammen, sodass Motivation entsteht und dauerhaft bleibt. Doch welche Faktoren sind das? Hier ein paar Denkanstöße:

Du willst mehr aus deiner Praxis machen? Alles, was du dazu brauchst, findest du in der QM-Werkstatt.

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  • Manche Menschen arbeiten lieber alleine. Manche suchen den dauerhaften Austausch. Um sich abzustimmen oder einfach die Bestätigung zu erhalten, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
  • Über- und Unterforderung. Hohe Arbeitsbelastung oder aber zu wenig Arbeit. Was bei dem einen zu Stress führt, lässt den anderen zu Hochtouren auffahren. Über- und Unterforderung als typische Ursache für mangelnde Motivation.
  • Nicht mal die Zeit zu haben, um zwischendurch auf Toilette gehen zu können oder etwas zu essen führt langfristig zu einem Motivationsabsturz.
  • Ein kaum zu bewältigender Berg an Aufgaben kann dauerhaft nur zum Motivationstiefflug führen.
  • Verantwortung ja oder nein? Aufgaben ohne Handlungs- und Gestaltungsspielraum führen kaum zu einem positiven Arbeitserleben. Wer für jede kleine Entscheidung das OK des Vorgesetzten braucht, der hat bald das Gefühl, nur ein Handlanger zu sein und nicht unbedingt gebraucht zu werden.

Hast du das Gefühl, dass die Motivation deiner Mitarbeiter schon mal besser war? Was kannst du tun, wenn die Motivation sinkt oder Mitarbeiter innerlich schon gekündigt haben?

Menschen sind so unterschiedlich wie das Farbspektrum. Deshalb ist es so enorm wichtig, die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Mitarbeiters zu kennen.

Hier ein Beispiel:

Anna will ganze Aufgabenbereiche übernehmen. Übernimmt gerne Verantwortung, will sich selbst verwirklichen, kann sich leicht in neue Themen einarbeiten. Kann gut erklären, gewinnt schnell den Überblick.

 

Claudia hingegen kommt gerade aus der Elternzeit. Muss sich erst wieder einfinden.

 

Philipp ist Azubi und möchte danach Zahnmedizin studieren. Er kann gut mit dem PC umgehen und freut sich, wenn er sein aktuelles Wissen in die Praxis einbringen kann. Er möchte die Behandlungsabläufe überarbeiten und dokumentieren. Er ist in Excel fit, also erarbeitet er ein Tool, um die Urlaube leichter zu planen.

Sei kreativ. Lade deine Mitarbeiter zum Mitmachen ein.

Dazu, ihre Begabungen und Stärken einzubringen. Das geht aber nur, wenn du die Talente kennst. Dich dafür interessierst. Und die persönliche Situation im Blick behälst.

Erfolg ist Teamaufgabe. 

Unternehmenserfolg ist Erfolg für Jedermann. Ihr seid eine Mannschaft und erreicht Praxiserfolg nur gemeinsam. Es macht soviel mehr Spaß, das zu tun, was man gerne tut. Vorschläge einbringen zu können, die dann auch umgesetzt werden.

Warum können Abläufe nicht im Homeoffice geschrieben werden? Würde das die Work-Life-Balance (z.B. in Zeiten vom Homeschooling) nicht enorm erleichtern? Wären deine Mitarbeiter nicht dankbar für diese neuen Wege und würden es dir mit Loyalität und Leistungssteigerung danken? Gelebte Flexibilität, gelebte Arbeitszeitsouveränität. Geht der halbe Bürotag oder der Recall nicht auch im Homeoffice?

Kleines Entgegenkommen mit großer Wirkung.

Kein Geheimnis: Der Fisch riecht vom Kopf.

Eine gute Mitarbeiterführung bewirkt wunder.

Und hier liegt die Chance: Auf dich als Chef kommt es an. Du solltest über die Gabe verfügen, klar zu kommunizieren und gute und wertschätzende Gespräche führen. Dabei nicht nur an Fakten, sondern auch an zwischenmenschlichen Themen interessiert sein und ein gutes Vorbild sein:

  • Wenn du Wert auf Zuverlässigkeit legst, sei zuverlässig. Mache klare, verbindliche Ansagen, zeige Anerkennung für gute Leistungen.
  • Wenn du Wert auf Offenheit legst, gehe offen und transparent mit Fehlern um. Schaffe eine Vertrauenskultur.
  • Wenn du Wert auf ein gutes Team legst, schaffe informelle Plätze. Hole Eis oder Kuchen für die Teambesprechung. Oder biete Teamworkshops an, um als Team zusammenzufinden.

Ein gut funktionierendes Team hält Stressspitzen besser aus.

Ein funktionierendes Team hilft sich auch mal gegenseitig. Viel eher, als wenn jeder einzeln vor sich hinarbeitet und nicht an seinen Kollegen interessiert ist. Keinen persönlichen Bezug hat. Wer einander vertraut, fordert eher Hilfe ein oder kann von seinen Kollegen besser eingeschätzt werden. Sodass auch schlechte Tage gemeinsam gut ausgehalten werden können.

Sei überzeugend, begeistert von dem was du tust und achte auf deine Sprache. Zynismus oder sich über sich selbst lustig machen, führt nicht zu einer positiven Arbeitsatmosphäre. Sei positiv und überzeugt von dem was du tust und warum du es tust und vermittel diese Begeisterung an deine Mitarbeiter.

Schau dir ganz genau an, wie die Stimmung im Team ist. Wer bringt sich engagiert ein? Wer übernimmt gerne neue Aufgaben. Agiert aus hohem Eigenantrieb heraus – ist also intrinsisch motiviert. Wer lässt sich nur schwer dazu bewegen, Aufgaben zu übernehmen? Oder erledigt seine Aufgaben nur streng nach Vorschrift?

Interessiere dich dafür, welche Interessen deine Mitarbeiter haben? Welche Erfahrungen bringen sie mit? Wofür brennen sie?

Wie du das herausfindest? Frage einfach. Ganz formell im Mitarbeitergespräch oder beim Pauseneis, dass du für deine Mitarbeiter beim Italiener um die Ecke holst.

Lob: Der Hebel, um die Motivation deiner Mitarbeiter zu fördern.

Ein Lob wirkt hier wesentlich kraftvoller als ein Tankgutschein. Es wirkt als Verhaltensverstärker und motiviert, sich danach weiter reinzuhängen.

Vielleicht denkst du jetzt: „Ach naja, ich sehe wirklich selten herausragende Arbeit, die mein Lob verdient“?

Ich bin mir sicher, dass viele deiner Mitarbeiter verlässliche und gute Arbeit leisten. Den Laden am Laufen halten und die Routineaufgaben zuverlässig erledigen. Auch das verdient Anerkennung. Ganz einfach kannst du das mit Sätzen wie: „Danke, dass du dich so schnell drum gekümmert hast.“ Oder „ Schön, dass du das so flott erledigt hast“. „Danke, dass ich mich auf dich verlassen kann“.

Ein Lob sprichst du dagegen für besondere Leistungen aus. Es muss aufrichtig sein. Nicht halbherzig. Beschreibe genau, warum du lobst. Dabei geht es nicht nur um die Ergebnisse, sondern auch um eine innovative Arbeitsweise oder eine besondere Teamfähigkeit oder einen interessanten Verbesserungsvorschlag, den du gerne weiterverfolgen möchtest.

Hast du gewusst, dass die Quote an sinnvollen Verbesserungsvorschlägen ein Indikator für die Stimmung im Team ist?

Motivierte Mitarbeiter sind kein Zufall. Ganz im Gegenteil. Gute Mitarbeiterführung ist eine Methode. Ein Handwerk. Aber auch Fingerspitzengefühl. Mitarbeiter begeistern lohnt sich. Für dauerhafte Qualität, für weniger Fehlzeiten, für stabile und sichere Abläufe. Für zufriedene Patienten, die genau wissen, mit wem sie es zu tun haben. Für ein tolles Team, dass gerne zur Arbeit kommt. Und das wollen wir doch alle: Lebenszeit sinnvoll verbringen. 

Hilfreiche Links und wertvolle Informationen zu mitarbeiterorientierter Führung bietet die Initiative Neue Qualität der Arbeit. Empfehlenswert!

Kein Stress mit dem Stress – eine Handlungshilfe für Beschäftigte

Kein Stress mit dem Stress – eine Handlungshilfe für Führungskräfte

Kein Stress mit dem Stress – Lösungen und Tipps für Führungskräfte

Die Autorin und Auditorin steht für Qualitätsmanagement mit Leichtigkeit und Weitblick. Soll heißen, dass sie nichts davon hält QM zu verkomplizieren. In erster Linie muss QM von Anfang an nützlich und praktisch sein. Es soll dabei helfen, den Praxisalltag zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten und die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern. Für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

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Der zufriedene Patient – was kann QM dazu beisteuern?

Der zufriedene Patient – was kann QM dazu beisteuern?

Erst hängt Paul in der dudelnden Warteschleife und dann, wenn endlich jemand ans Telefon geht: „Moment bitte…“ Die Empfangsdame legt den Hörer beiseite und vereinbart erst einmal einen Termin mit der wartenden Frau Müller vor Ort. „So, jetzt. Entschuldigen Sie bitte. Was kann ich für Sie tun? . . .“ Endlich ist Paul an der Reihe.

Auch wenn deine Empfangs-Mitarbeiterin jetzt sehr freundlich ist. Eine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt es nicht.

Aber alle Abläufe in deiner Zahnarztpraxis optimal zu gestalten ist schier unmöglich. Zeit also, sich über die Schlüsselmomente in der Behandlung bewusst zu werden und diese zu perfektionieren: Sprich, deine Patienten gezielt zu begeistern.

Kennst du deine Wunschpatienten?

Es JEDEM recht machen zu wollen führt dazu, es NIEMAND recht machen zu können. Wer seine Zielgruppe dagegen kennt, Wunschpatienten bestimmt und priorisiert, ist klar im Vorteil. Der kann seine Praxisorganisation darauf abstimmen und sich klar von Wettbewerbern abgrenzen. Wie die Mohnblume im Getreidefeld.

Sobald deine Zielgruppen bekannt sind, gilt es deren individuelle Wünsche kennenzulernen. Mittel der Wahl ist hier das Persona-Modell. Mit einem Stellvertreter-Modell analysierst du die wichtigsten Patientengruppen wie Senioren, Berufstätige, Mütter, Kinder. Denn eins ist klar: Unterschiedliche Bedürfnisse, Ziele, Einstellungen und Lebensumstände erfordern wiederum unterschiedliches Handeln.

Die alleinstehende Seniorin lässt sich gerne auf ein Schwätzchen ein, die Berufstätige braucht ihren Termin früh morgens und muss danach schnell wieder los. Wichtig also, die Zielgruppen genau zu kennen.

Praxistipp: „Episodenwissen“ ist ein wichtiger Hebel wenn es darum geht, einzigartig auf deine Patienten einzugehen: Finde heraus, woher dein Patient gerade kommt und was er erlebt hat. Wo geht er nach der Behandlung hin? Und wie wirkt sich die Zahnbehandlung darauf aus? Was ist jetzt wichtig für deinen Patient? Ist es Zeitdruck oder ist der Patient nüchtern? Mit Episodenwissen kannst du adäquat reagieren und mit dem passenden Service glänzen.

Schlüsselmomente in der Patientenversorgung optimal gestalten

Fakt ist: 70% der Neupatienten erreichen deine Praxis durch Mundpropaganda. Empfehlungen von Freunden, Familie oder Arbeitskollegen.

Fakt ist auch, dass die Gesamtzufriedenheit schon heute durchschnittlich die Note 1,5 erhält. Dennoch sind knapp die Hälfte aller Patienten „Nicht-Topzufrieden“.

Als Ergebnis sehen wir wechselwillige oder tatsächlich wechselnde Patienten. Trotz fachlicher Perfektion und moderner Ausstattung. Aber wie kommt es dazu?

Hauptursache ist die fehlende emotionale Bindung zum Zahnarzt. Zum Team.
Außerdem führen berufliche Mobilität und eine hohe Zahnarztdichte zu vielen anderen Zahnarzt-Optionen. Wechselnde Patienten setzen voraus, dass „zufriedenstellende“ Leistungen überall erbracht werden können. „Zufrieden sein“ heißt also nicht gleich „treuer Patientenstamm“.  Ganz im Gegenteil.

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Deshalb ist es so wichtig, dass du dich aus diesem Meer an Zahnärzten abhebst:
Mit Empathie. Mit Menschlichkeit. Mit optimalen Abläufen und exzellentem Service. Grundlage ist die gemeinsame Analyse klar definierter Schlüsselmomente. Die gilt es dann im Rahmen eines durchgängigen und modernen Qualitäts-Managements zu perfektionieren. Nicht aufgesetzt, sondern vom Team ausgehend.

Zahnärztliche Behandlung ist für den Patienten das Wichtigste in der Praxis. Aber wie schon gesagt:  Hochwertige Zahnmedizin und der Einsatz moderner Technologie wird von vielen Patienten inzwischen knallhart vorausgesetzt. Sie wirken am wenigsten beeindruckend. Was (meist subjektiv) vor & nach der Behandlung wirklich den Unterschied macht, ist spürbare und messbare Qualität.

Aber in allen Bereichen hohe Qualität zu liefern ist eine Herausforderung. Prof. Riegl bringt es in seinem Werk „Erfolgsfaktoren für die zahnärztliche Praxis“ daher auf den Punkt: „Work smarter, not harder.“ Viel geschickter ist es, den ersten Eindruck zu perfektionieren und so positiv wie möglich zu gestalten. Denn das menschliche Gehirn sucht nach Bestätigung des ersten Eindrucks. Ist dieser positiv, wird dein Patient (ganz unbewusst) im gesamten Behandlungsverlauf Positives wahrnehmen. Ist der erste Eindruck jedoch negativ, wird sein Fokus auch weiterhin auf den Dingen liegen, die nicht so optimal laufen. Erschwerend kommt hinzu, dass der erste Eindruck kaum oder nur mit sehr viel Aufwand revidiert werden kann.

Also gilt es von Anfang an, positive Ereignisse zu schaffen. Prof. Riegl zeigt in seinem Buch auf ganz eindrucksvolle Weise, wie euch das gelingen kann.

Hier ein paar Beispiele:

Terminierung der Praxis

Erreichbarkeit der Praxis (Anfahrt, Telefon)

Persönlicher erster Eindruck am Empfang

Aufenthalt, Service und Wartebereich

Abholen zur Behandlung: Episodenkommunikation

Behandlungsmanagement inkl. Behandlungs- und Untersuchungsqualität

Prophylaxe / PZR

Zahnärztliche Beratung

Die letzten fünf Minuten bei der Verabschiedung: Happy End.

Ist dein Wartezimmer eine Power-Warte-Zone? Punkte hier mit optimalem Service und überlege, wie du dich und deine Praxis in fünf bis zehn Minuten maximal selbst darstellen kannst. Gehe dabei nicht nur auf harte Fakten ein, sondern spreche gezielt die Emotionen deiner Patienten an. Wie kannst du eine angenehme Atmosphäre schaffen? Wie kannst du zur Entspannung und Angst-Minderung beitragen? Was macht Menschen beim Warten glücklich? Und was sorgt dafür, dass das Warte-Erlebnis zum Weitererzählen anregt? Schaffe ein Kommunikationszentrum, das angenehm, informationsreich, ansprechend und abwechslungsreich ist. Punkte mit der Qualifikation von Arzt und Team. Beschreibe eure Leistungen und Spezialgebiete und arbeite dabei den konkreten Nutzen für die Patienten heraus. Abgelenkte und positiv beschäftigte Patienten warten geduldiger als passive Patienten.

Praxistipp: Holt die Patienten nicht zu früh ins Behandlungszimmer, wenn sie dann warten müssen. Von Platz zu Platz „gereicht“ zu werden, stimmt unzufrieden, denn ihr enttäuscht die Hoffnung, gleich behandelt zu werden. Außerdem sind die Zeitschriften – schon aus Hygiene-Gründen – im Behandlungszimmer längst nicht so umfangreich gesät wie im Wartezimmer.

Der erste Eindruck zählt. Der Letzte bleibt im Gedächtnis.

Perfektioniere daher die letzten fünf Minuten bei der Verabschiedung und sorge so für ein Happy End. Gehe abschließend ganz gezielt auf die Episodeninformationen ein und schaffe damit einen ganz persönlichen Abschluss. Ganz nach dem Motto: „Vielen Dank für Ihren Besuch, Frau Müller. Ich wünsche Ihnen noch eine schöne Woche und jetzt viel Erfolg bei . . .“

70% der Neupatienten über Mundpropaganda

Es ist also mehr als sinnvoll, dieses enorme Potential für sich zu nutzen und die oben identifizierten Schlüsselmomente perfekt zu gestalten und auf die Wunschpatienten abzustimmen.

Im zweiten Schritt geht es nun darum, die Abläufe um diese „Momente der Wahrheit“ reibungslos zu gestalten. Die entscheidenden Fragen lauten:

  • Welche Informationen und Materialien brauche ich, um gute Arbeit leisten zu können?
  • Was schafft Wert und was führt zu Verschwendung und/ oder macht unzufrieden?
  • Wie muss ein optimaler Ablauf aussehen, der konsequent an den Patienten ausgerichtet und dabei messbar wertschöpfend ist?

Wenn ihr eure Abläufe kontinuierlich an diesen Fragen messt und Verbesserungen einleitet, werdet ihr in der Praxis schon bald eine ganze Nutzen-Lawine in Gang setzen:

  • Ihr werdet wahrscheinlich eure Arbeitsplätze und Lagerplätze optimieren, sodass Behandlungsunterbrechungen, Laufwege und Wartezeiten für das Suchen entfallen.
  • Eure Abläufe werden reibungsloser, weil unnötige Handlungen oder Wege durch fehlende Absprachen oder ungeklärter Zuständigkeiten entfallen.
  • Aus Insel- und Erfahrungswissen einzelner Mitarbeiter wird strukturiertes und zugängliches Praxiswissen. Transparenz, die dich unabhängiger und und das Team leistungsfähiger macht.
  • Zu guter Letzt etablierst du die Bedingungen für eine sich selbst verbessernde Praxis.

Einfach aber sehr effektiv gelingt das mit einer offenen und lösungsorientierten Fehlerkultur. Hierbei ist es nicht wichtig, wer den Fehler gemacht hat. Viel wichtiger ist es, die Ursache für den Fehler zu finden. Enorm hilfreich: Sprecht bereits über Beinahefehler. Ganz unter dem Motto: „Ich muss euch mal erzählen, was mir gerade fast passiert ist…“ Um dann wieder wie Sherlock Holmes auf Ursachenanalyse zu gehen und Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten: Bevor ein Fehler passiert ist. Bevor jemand gar zu Schaden kommt.

Das ist QM und bringt deine Praxis jeden Tag ein Stück weiter. Dauerhafte Werte für deine Praxis, dein Team und deine Patienten.

 

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Die Autorin und Auditorin steht für Qualitätsmanagement mit Leichtigkeit und Weitblick. Soll heißen, dass sie nichts davon hält QM zu verkomplizieren. In erster Linie muss QM von Anfang an nützlich und praktisch sein. Es soll dabei helfen, den Praxisalltag zu vereinfachen, gesetzliche Vorgaben einzuhalten, die Zusammenarbeit aller Beteiligten zu verbessern und dabei die Praxisstrategie nicht aus den Augen zu lassen.

info@qm-oischinger.de